niederrheinisch - nachhaltig 

30.04.2022

Hexenkesselglanz

Rainer Sturm - pixelio.de.jpg„Die Söhne des Reichs werden hinausgeworfen werden in die äußere Finsternis; daselbst wird sein Heulen und Zähneknirschen.”
Matthäus 8, 12

„Dieses Zähneknirschen, das Geklapper, das Gekeife, diese Phantasiewelt. Das ist wie eine Bewusstseinsstufe tiefer. Da läuft eigentlich die Erleuchtung.“
Charly Hübner. Rolling Stone. Oktober 2021, S. 70

„Nichts ist so schauerlich und gemein, dass man es dem Treiben der Hexen in dieser Nacht nicht zuschrieb. Was nicht alles ließ man sie in den Hexenkessel tun zum Gebräu des Hexentrankes! Mit dem „Hexenschuss“ konnten sie den Menschen lähmen, sie konnten das „Hexenwetter“ und das „Teufelswetter“ machen, Feld und Flur verderben, ja sich an neugeborenen Kindern vergreifen und das Vieh verzaubern. […]
In manchen Gegenden Deutschlands macht man am Walpurgisabend, ‚wenn auch halb im Scherz‘ Drudenfüße vor die Türen bei Wohnung und Stall, nagelt auch wohl ein Hufeisen davor, um die Hexen abzuwehren. Alte Großmütter legen in dieser Spuknacht immer noch die Strümpfe ihrer Enkelkinder über Kreuz vor das Bett. […]
Froh war man dann, wenn die schreckliche Nacht vorüber war, ohne dass der Gottseibeiuns einem ein Leids getan. Und wie Goethe, der eben nicht nur der Dichter der Walpurgisnacht ist, mochten sie das „Mailied“ jubeln:
Wie herrlich leuchtet
Mir die Natur!
Wie glänzt die Sonne!
Wie lacht die Flur!“
Paul J. von Lone: Walpurgisnacht. Aus “Welt und Heimat”, 28. April 1926
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Grenzlandgruen - 06:27 @ Grenzlandgrünschnitt | Kommentar hinzufügen



 

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