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19.01.2021
Blick in die Tiefe: Das Leben in Ackerböden schützen
In einer Hand voll fruchtbaren Ackerbodens finden sich mehr Bodenorganismen als es Menschen auf der Erde gibt. Diese Organismen fördern die Bodenstruktur, zersetzen und bauen
Stoffe ab. Sie tragen zur Pflanzengesundheit bei und regeln den Wasserhaushalt. Sie schaffen die Voraussetzung dafür, dass Pflanzen wachsen und angebaut werden können.
Bislang sind die unterirdischen Arten und deren Funktionen nur zu einem Bruchteil wissenschaftlich erfasst. Die verlorene Sicht auf den Boden als Lebensraum sowie der Versuch, die Ökosystemleistungen des Bodenlebens durch intensive Bewirtschaftungspraktiken zu ersetzen – beides ist mit dafür verantwortlich, dass heute wichtiges Wissen um die Vielfalt der Arten in Böden fehlt. Deren Ökosystemleistungen haben jedoch eine unschätzbare Bedeutung für unsere Ernährung und für die Natur.
Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) hat jetzt erstmals einen umfassenden Report zur biologischen Vielfalt in landwirtschaftlich genutzten Böden veröffentlicht. Der Report unterstreicht die Notwendigkeit, den Schutz des Bodens als integriertes landwirtschaftliches Produktionsziel zu erklären:
Humuserhaltende und humusmehrende Bewirtschaftung, konservierende Bodenbearbeitungsverfahren ohne schädlichen Herbizideinsatz, erweiterte Fruchtfolgen, Kulturpflanzendiversität und der Anbau von regionalen Zwischenfruchtmischungen können hierfür laut Bodenreport eine Grundlage sein. Von den vorgestellten Maßnahmen profitieren nicht allein die Bodenfruchtbarkeit, die Umwelt und die biologische Vielfalt über und unter der Erde. Sie machen sich auch für die Landwirtschaft insgesamt bezahlt. So leistet die Förderung des Bodenlebens beispielsweise auch einen wertvollen Beitrag zur Klimaanpassung.
„Der Bericht belegt eindrücklich, dass der Schutz des Bodenlebens eine gemeinsame Aufgabe von Naturschutz und Landwirtschaft sein muss“, erklärt BfN-Präsidentin Prof. Beate Jessel. „Dabei werden sich viele der im Bodenreport vorgestellten Maßnahmen für diejenigen, die Land bewirtschaften, vor allem langfristig auszahlen.“ Deshalb sei es notwendig, die Neuausrichtung hin zu einer nachhaltigen Bodenbewirtschaftung auch mit entsprechenden Fördermaßnahmen zu untermauern.“
Der Bodenreport kann hier heruntergeladen werden.
Grenzlandgruen - 08:20 @ Akteure und Konzepte, Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen
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