niederrheinisch - nachhaltig 

25.01.2023

Effekte eines Tempolimits wurden bisher unterschätzt

2023-01-25 Gerd Altmann auf Pixabay.jpgDer am 19. Januar 2023 vom Umweltbundesamt, Bundesumweltministerium sowie von Autoren aus dem Forschungskonsortium der Universitäten Stuttgart und Graz  und der PTV Transport Consult  vorgestellte Abschlussbericht „Flüssiger Verkehr für Klimaschutz und Luftreinhaltung (1) weist nach, dass ein Tempolimit von 120 Kilometern pro Stunde auf Autobahnen jährlich rund 6,7 Millionen Tonnen Kohlendioxid einsparen könnte. Das Umweltbundesamt war bisher von 2,6 Millionen Tonnen ausgegangen.
 
Die Autoren haben mit Hilfe komplexerer Floating-Car-Daten für das gesamte Autobahnnetz in Deutschland und einem deutschlandweiten Verkehrsmodell den Verbrauch der Fahrzeuge genauer bestimmt und Änderungen der Routen oder Verlagerungen auf die Bahn mit berücksichtigt. 

Ein zusätzliches Tempolimit von 80 Kilometern pro Stunde auf Straßen außerhalb von Ortschaften würde das Einsparpotenzial auf 8 Millionen Tonnen CO2-Äquivalente erhöhen. Durch die Kombination beider Tempolimits hätten 2018 die Treibhausgasemissionen der Pkw und Nutzfahrzeuge in Deutschland insgesamt um rund fünf Prozent gesenkt werden können. 

Der SPIEGEL (2) und DER STANDARD (3) erläutern die Hintergründe und stellen sie in Leser*innenforen zur Diskussion. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 20:13 @ Umwelt und Gesundheit, Infrastrukturen und Daseinsvorsorge | Kommentar hinzufügen

19.01.2023

Foodwatch: Gesunde Tiere statt Tierqual-Label

2023-01-19 Peggychoucair auf Pixabay.jpgEine bessere Tierhaltung führt offenbar nicht zu gesünderen Tieren. Annemarie Botzki und Matthias Wolfschmidt haben im Auftrag von Foodwatch für ihren am 17. Januar 2023 erschienen Report „Tierleid im Einkaufskorb“ (1) zahlreiche tiermedizinische Studien und Schlachthofberichte aus dem In- und Ausland ausgewertet. Das Ergebnis ist vernichtend: In allen Haltungsstufen leiden Millionen von Tieren unter Verletzungen und schweren Krankheiten.
 
Ein Beispiel: Knapp 40 Prozent aller Schweine in konventioneller Haltung haben krankhafte Befunde wie Lungenentzündungen, offene Wunden oder Abszesse – in der Bio-Haltung sind es mit 35 Prozent kaum weniger. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 20:29 @ Akteure und Konzepte, Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen

11.01.2023

Räumungsmoratorium für Lützerath?

211228 L.jpgDie Lützerath – Räumung sei eine massive Störung des sozialen Friedens, meinte gestern  der  Heinsberger Landrat Stephan Pusch. In der Tat: selbst wenn Lützerath leer ist, wird es keine Ruhe in der Klimadebatte geben. Die  Verständigung mit RWE vom 4. Oktober 2022 ist klimapolitisch nur schwer nachzuvollziehen. Vielleicht spielten bei ihrem Zustandekommen auch Illusionen vom grünen Wachstum, der Glauben an die RWE-Marketingkampagne oder RWE’s Monopolstellung eine Rolle. Das umstrittene Eckpunktepaper kann daher  für merkwürdige, von politischen Interessen geleitete Narrative instrumentalisiert werden…. 

Sind wir als Gesellschaft eigentlich bereit, uns von halbherzigen Kompromissen zu verabschieden und stattdessen den Klimanotstand ernst zu nehmen und so schnell wie möglich die Treibhausgase zu reduzieren, ein Tempolimit einzuführen, erneuerbare Energien zu forcieren, die umweltschädlichen Staatssubventionen zu streichen und stattdessen denjenigen zu helfen, die heute schon massiv unter den Folgen der Erderhitzung leiden. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 22:24 @ Umwelt und Gesundheit, Strukturwandel im Rheinischen Revier | Kommentar hinzufügen

19.12.2022

UN-Naturschutzabkommen verabschiedet

627313_web_R_K_B_by_Rainer Sturm_pixelio.de.jpgNach monatelangen Verhandlungen haben sich die Teilnehmer*innen des Weltnaturgipfels (COP 15) im kanadischen Montreal auf eine rechtlich nicht bindende Abschlusserklärung (1) geeinigt. Chinas Umweltminister und COP 15- Präsident Huang Runqiu hat seine „auf den letzten Drücker” eingebrachten Formulierungsvorschläge für einen globalen Zielkatalog trotz massiver Einwände aus Kamerun, Uganda und der Demokratischen Republik Kongo durchgesetzt.  Es ging in dem Abkommen darum, die natürlichen Lebensgrundlagen der Menschheit aus ihrer existenziellen Bedrängnis zu befreien.
 
Das 14-seitige Papier zu den Kunning-Montreal-Zielen 2030 ist eigentlich ein Paket aus mehreren Dokumenten, die insgesamt vier Leitbilder und 23 Ziele umfassen. Die Kunning-Montreal-Rahmenvereinbarung löst die 2010 verabschiedeten 20 „Aichi Biodiversity Targets“ ab. Deren Ziele sollten bis 2020 erreicht werden, wurden aber alle verfehlt. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 21:31 @ Akteure und Konzepte, Umwelt und Gesundheit, Raumplanung und Regionalentwicklung | Kommentar hinzufügen

Neue Rekorde beim globalen Kohleverbrauch

IEA 2022.jpgTrotz eines Rückgangs in den Vereinigten Staaten wird der weltweite Kohleverbrauch der Internationalen Energieagentur zufolge im Jahr 2022 wohl so hoch liegen wie in keinem Jahr zuvor. Mehr als 8 Milliarden Tonnen verbrannter Kohle stellten die bisherigen Rekorde aus den Jahr 2013 und 2021 in den Schatten. Ursache seien ein robustes Wachstum der Kohlekraft in Indien und der Europäischen Union (EU) sowie kleinere Zuwächse in China. 

Nach dem coronabedingten Einbruch 2020 überstieg die weltweite Kohlenachfrage im Jahre 2021 teilweise die Kapazitäten der Kohleproduktion. In China und Indien führte Kohleknappheit im Jahre 2021 zu Stromausfällen und stillgelegten Fabriken. 

Im Dezember 2021 prognostizierte die Internationale Energieagentur, dass die Kohleproduktion 2022 ein Allzeithoch erreichen werde. (1) Obwohl das globale Wirtschaftswachstum 2022 geringer ausgefallen ist als 2021 erwartet, hat sich diese Prognose bewahrheitet. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 18:25 @ Umwelt und Gesundheit, Infrastrukturen und Daseinsvorsorge | Kommentar hinzufügen

14.11.2022

Geheimnisvolle Langstreckenheldinnen: Pfuhlschnepfen

Peter van Kasteren auf Pixabay.jpgEine fünf Monate alte Pfuhlschnepfe (Limosa Lapponica) flog vom 13. bis 25. Oktober 2022 ohne Zwischenstopp 13.560 Kilometer vom Yukon-Kuskokwim-Delta in Südwestalaska auf die Ansons Bay an der nordöstlichen Spitze der südlich von Australien gelegenen Insel Tasmanien. Ein Internationales Forschungsteam unter Beteiligung des (ehemaligen) Max-Planck-Instituts für Ornithologie hatte im Rahmen der Vogelzugbeobachtung der Pfuhlschnepfe die Nr. 234684 verpasst und mit einem fünf Gramm leichten 5 G-Satelliten-Sender und einem winzigen Solarpanel ausgestattet. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 21:31 @ Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen

02.09.2022

Den inneren Wert des Wasserkreislaufs anerkennen

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Noch acht Jahre Zeit für die Nachhaltigkeitsziele Nr. 6 und 14! In diesen Tagen ist spürbar, dass die wirtschaftlichen, sozialen und ökologischen Modelle, die uns regional weit gebracht haben, uns offenbar nicht mehr dorthin bringen, wo wir hin müssen.  Denn viele unserer bisherigen Praktiken sind nicht die, die wir für ein nachhaltiges Leben brauchen. Die Wachstumsökonomie hat  natürliche und geopolitische Grenzen überschritten. Mehr Anerkennung und Wertschätzung des Selbstzwecks eines natürlichen Wasserkreislaufs könnten hilfreich sein. Lesen Sie mehr

Grenzlandgruen - 19:47 @ Akteure und Konzepte, Umwelt und Gesundheit, Raumplanung und Regionalentwicklung, Infrastrukturen und Daseinsvorsorge | Kommentar hinzufügen

Erneut unbekannte Substanz im Wasser der Maas gefunden

2022-09-02 b.jpgDie ursprünglich unbekannte Substanz im Wasser der Maas (1) ist mittlerweile identifiziert. Es handle sich um Neophytadiene, eine pflanzliche Substanz, die von bestimmten Algen und Pflanzen produziert wird und die nicht gesundheitsschädlich sei. (2) 

Dennoch hat das Wasserversorgungsunternehmen Limburg WML mittlerweile die Verwendung von Maaswasser für die Trinkwasserversorgung wieder eingestellt. Erneut sei ein unbekannter Stoff im Wasser gefunden worden, der offenbar mit Dürre, Hitze und dem niedrigen Wasserstand der Maas zu tun habe. (3) Algen mögen wenig Wasser und viel Licht und Wärme. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 16:48 @ Region, Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen

26.07.2022

Projekt KompaGG-N: Stickstoffüberschüsse vermarkten statt begrenzen?

Folie17.jpgDie Stickstoffbelastung durch Gülle aus der Rindfleischproduktion ist dreimal höher als bei der Gülle aus der Schweinefleischproduktion und im Vergleich zur Geflügelfleischproduktion acht mal so hoch. Das hat Prantik Samanta vom Engler-Bunte-Institut – Wasserchemie und Wassertechnologie beim Karlsruher Institut für Technologie in einer gemeinsam mit Institutschef Prof. Dr. Harald Horn und Dr. Ing. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 19:59 @ Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen

23.07.2022

Unbekannte Substanz im Wasser der Maas

2022-07-23.jpgDas Wasserversorgungsunternehmen Waterleiding Maatschappij Limburg (WML) hat Mitte Mai 2022 zunächst zufällig und in geringer Konzentration eine unbekannte Substanz im Wasser der Maas gefunden. Seit Mitte Juni wird der Stoff in hoher Konzentration gemessen. Er hat den Namen „GC Aqua-0092“ erhalten. Noch ist unklar, ob er schädlich ist oder nicht. Vermutet wird, dass der Stoff aus der Wallonie stammt. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 10:13 @ Region, Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen

19.07.2022

Lars Chittka: Über das Bewusstsein der Bienen

220719 Ralphs Fotos auf Pixabay.jpgDass Bienen intelligenter sind als zuvor angenommen, zeigen Untersuchungen des Verhaltensökologen Lars Chittka (1) von der Londoner Queen Mary University. Chittka wurde 1963 in Bad Homburg geboren, hat Biologie in Göttingen und Berlin studiert und war 2017/18 Fellow im Berliner Wissenschaftskolleg (2). Er beschäftigt sich seit 30 Jahren mit Bienen und gilt als einer der führenden Experten für deren sensorische Systeme und Kognition. 

Am 19. Juli 2022 hat er sein neuestes Buch „The mind of a bee“ veröffentlicht. Der Guardian (3) und ExtremeTech (4) berichten darüber. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 20:59 @ Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen

06.07.2022

EU-Renaturierung: Lebensräume wiederbeleben

2022-07-06 Renaturierung.JPG -2.jpgMehrfach verschoben und nun doch veröffentlicht: Am 22. Juni 2022 hat die EU-Kommission eine grundlegende, kostenwirksame Investition in menschliches Wohlbefinden angekündigt. Die Generaldirektion Umwelt stellte ihren umfangreichen Verordnungsentwurf zur Wiederherstellung der Natur (1) vor und will mit einer weiteren Verordnung zur nachhaltigen Nutzung von Pflanzenschutzmitteln die Verwendung chemischer Pestizide bis 2030 um 50 % verringern.

Der Entwurf zu dem so genannten EU-Renaturierungsgesetz ist Teil des Gesamtpakets des European Green deals. Das Gesetz soll bis 2050 Schäden an der europäischen Natur beheben. [Mehr lesen…]

Grenzlandgruen - 06:54 @ Europa, Akteure und Konzepte, Umwelt und Gesundheit | Kommentar hinzufügen



 

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