niederrheinisch - nachhaltig 

12.04.2024

Mobilitätsmoratorium

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»Ich hab den Bürgerinnen und Bürgern die Wahrheit gesagt, denn diese Sektorbetrachtung führt dazu, dass wir 22 Millionen Tonnen CO2 Äquivalente sofort einsparen müssen […] und die 22 Millionen Einsparung erreicht man nicht mit einem Tempolimit oder mit sonstigen Maßnahmen, sondern so große Mengen kann man ad hoc nur mit dem Verzicht auf das Auto und den LKW einsparen.[…] Es gibt erste Urteile, die dazu verpflichten. […] Ich kenne keinen Vorschlag, mit dem man das erreichen kann, außer mit Fahrverboten. Und ich habe mal ausrechnen lassen, ob ein Tag in der Woche ausreicht, und dem ist nicht so. Es müssten zwei Tage pro Woche sein und genau das kommt auf die Menschen zu.«
Volker Wissing am 12. April 2024 im Deutschlandfunk

»Das von Volker Wissing vorgeschlagene Mobilitätsmoratorium schafft Raum und Zeit zum Innehalten und Luft holen.«
Johannes Kynep am 13. April 2024 auf Grenzlandgrün

»Kinder spielen auf der Fahrbahn, Menschen sind unterwegs auf Pferdewagen oder auf Fahrrädern - und das mitten auf der Autobahn: Am 25. November 1973 ruhte der Autoverkehr in Deutschland. Als Reaktion auf die stark gestiegenen Preise für Treibstoff und Heizöl  hatte die Bundesregierung mit dem Energiesicherungsgesetz an vier Sonntagen ein Fahrverbot verhängt. An den anderen Tagen galt ein vorübergehendes Tempolimit von 100 Stundenkilometern auf Autobahnen und 80 auf Landstraßen. […]  In der Folge erlebte die Debatte über die knapper werdenden Rohstoffreserven, die 1972 mit dem Bericht des Club of Rome über die “Grenzen des Wachstums” eingeleitet worden war, eine Renaissance. Der Club of Rome, dem Ökonomen, Industrielle und Wissenschaftler angehören, kam damals zu dem Schluss, dass die absoluten Wachstumsgrenzen auf der Erde im Laufe der nächsten hundert Jahre erreicht seien.«
Bundeszentrale für Poltische Bildung am 25.November 2013: Vor 40 Jahren: Erster autofreier Sonntag in Deutschland

»Eine Umfrage des Instituts für Demoskopie Allensbach ergab, dass die meisten Befragten den autofreien Sonntag mit ausgedehnten Spaziergängen zugebracht und in positiver Erinnerung hatten. In einigen Gemeinden Deutschlands entwickelte sich aus diesen Erfahrungen eine Tradition der Fahrzeugfreiheit: Einmal pro Jahr werden bestimmte Straßen autofrei gehalten. Solch eine Traditionalisierung zeugt vom Eingang der autofreien Sonntage in das kommunikative Gedächtnis der Deutschen.«
Ökologische Erinnerungsorte: Judith Heidl: Die autofreien Sonntage – online seit 2011

»Eine Gesellschaft in Bewegung kann allerdings nirgendwohin mehr aufbrechen, denn sie ist immer schon unterwegs. […] Die schöne Spannung zwischen Stillstand und Bewegung, zwischen Innehalten und Weitergehen, zwischen Verweilen und Aufbrechen, zwischen Muße und Aktivität geht in einer Zeit verloren, in der Unterwegssein zur einzig legitimen Daseinsform erklärt wird. Um in solch einer Gesellschaft überhaupt wieder aufbrechen zu können, müssten erst die Orte und Zeiten der Ruhe, der Muße, der Kontemplation wieder geschaffen und aufgesucht werden können, die jene Erfahrung erlauben, die jeden Aufbruch grundiert: Jetzt, nach einer Phase des Verweilens, ist es Zeit zu gehen. Erst dann könnten wir auch wieder fragen: Und wohin soll es gehen? […]

Die Fortsetzung noch der unsinnigsten Reform wird ja gerne damit begründet, dass man doch nicht zu alten Zuständen zurückkehren könne. Das ist ungefähr so plausibel wie die Empfehlung an einen Autofahrer, der sich in eine Sackgasse manövriert hat, doch unbedingt weiterzufahren, notfalls auch gegen eine Wand, denn er werde doch nicht umdrehen und dorthin zurückkehren wollen, wo er schon einmal gewesen war.«
Konrad Paul Liessmann: Nichtstun als Chance – Wir müssen Innehalten neu lernen. 13.September 2015

Grenzlandgruen - 22:54 @ Grenzlandgrünschnitt | Kommentar hinzufügen



 

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