niederrheinisch - nachhaltig 

14.09.2021

No Future?

Engin Akyurt auf Pixabay.jpgWelche Ängste erzeugt der Klimawandel bei den 16-25- Jährigen? BBC-Umweltanalyst Roger Harrabin berichtet heute von einer Studie, die demnächst in der Zeitschrift „Lancet Planetary Health“ veröffentlicht werden soll. Die Sozialarbeiterin, Trainerin und Beraterin Caroline Hickmann hat dazu im Rahmen ihrer Promotion an der Bath-University – unterstützt von fünf Universitäten und dem Avaaz-Kampagnen-Netzwerk - 10.000 junge Menschen in Großbritannien, Finnland, Frankreich, den USA, Australien, Portugal, Brasilien, Indien, den Philippinen und Nigeria befragen lassen. 60 % zeigten sich besorgt. Drei Viertel von ihnen gaben an, dass die Zukunft beängstigend sei. 

Zwei Drittel gaben an, sich traurig und ängstlich zu fühlen. Viele empfanden angesichts ihrer Perspektiven Wut und Verzweiflung. Sie befürchten, dass die Menschheit dem Untergang geweiht sei und die Regierungen nicht angemessen reagieren könnten. Dies zeige  - so Caroline Hickman gegenüber der BBC -, dass Öko-Angst nicht nur auf Umweltzerstörung zurückzuführen sei, sondern untrennbar mit der Untätigkeit der Regierungen beim Klimawandel verbunden sei. Die jungen Leute fühlten sich von Politikern und Erwachsenen ignoriert, verlassen und betrogen.

Weltweit sind mehr als drei Milliarden Menschen unter 25 Jahre alt. Das sind zwei Fünftel der Gesamtbevölkerung. Sie waren noch nicht auf der Welt, als die damals 12-jährige Severn Cullis-Suzuki mit einer bewegenden Rede die Delegierten der  Rio-Konferenz 1992 an ihre Aufgabe erinnerte: „Sie Erwachsene sagen, dass Sie uns lieben, aber ich fordere Sie heraus ‚Bitte handeln Sie gemäß Ihrer Worte!‘“

Die Rio-Dokumente mit der Klimarahmenkonvention zur Begrenzung der Treibhausgase lesen sich aus heutiger Sicht erstaunlich radikal. Umgesetzt wurden die rechtsverbindlichen Verträge bis heute nicht. Politik und Wirtschaft sorgten sich eher um Wettbewerb, Wirtschaftswachstum und Wiederwahlen. Die Entfessler*innen, Exportvorreiter*innen Standortwettbewerber*innen können jetzt beweisen, dass sie auch in der Lage sind, ihr Denken und Handeln mit langfristigen Zielen, mit den Naturgesetzen und den Lebensqualitätsansprüchen aller Menschen zu verknüpfen…

Bild: Engin Akyurt - pixabay.com  

Grenzlandgruen - 13:17 @ Akteure und Konzepte | Kommentar hinzufügen

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